Doch bevor ich anfange euch von den letzten Ereignissen berichte, zunächst einige Impressionen in Bildern:
Neben dem üblichen Tagesablauf, nutzten wir die Wochenenden, um auf "Entdeckungstour" zu gehen. So waren wir vom 16.-18. August in Jyväskylä. Dort hatten wir ein kleines Ferienhaus mit 3 Räumen gemietet. Meine Gastfamilie schlief im Schlafzimmer und für mich war eine Schlafbank neben der Küche vorgesehen, damit ich auch meine Privatsphäre habe. Allerdings war diese nicht wirklich gegeben, da komischerweise eine Schlafzimmertür fehlte. Außerdem lag mein Bett, wie gesagt, direkt neben der Küche, sodass ich sowieso aufwachte, wenn einer dort hin kam.
Nicht nur das Haus, sondern auch die Stadt hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn ich jetzt schon ziemlich erschrocken bin über so viele Menschen. Man gewöhnt sich doch recht schnell daran, dass man auf dem Land lebt, wo die Worte Stau, Gedrängel oder Anstehen nicht existieren. Allerdings hat so eine Großstadt auch ihre guten Seiten, zum Beispiel habe ich jugendliche Menschen gesehen. Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich darüber gefreut habe Leute in meinem Alter einfach nur mal wieder auf einem Haufen zu sehen ;) Und was macht frau in einer Großstadt?- Natürlich: Geschäfte erkunden! Ich bin jetzt in Besitz wunderschöner und in Finnland unentbehrlichen Gummistiefel (kumisaappaat) und anderen Dingen, die frau unbedingt braucht ;)
Ein weiteres Erlebnis, war das vergangene Wochenende. Da meine Gasteltern mit Aleksanteri nach Helsinki geflogen sind und Annika in der Zeit bei Anna-Maris Eltern war, wäre ich alleine in dem großen Haus gewesen- wenn Katri nicht gewesen wäre! Ich fuhr also am Freitagabend nach Kokkola, wo mich meine liebe dritte Schwester abholte. Dieses Wochenende wurde "Venetsialaiset" gefeiert ( also das Feuerfest, was immer zum Ende des Sommers stattfindet). In Kokkolas Innenstadt war auf dem Marktplatz eine große Bühne aufgebaut, wo mehrere Bands spielten. Unter anderem der berühmte Reggae- Sänger Jukka Poika, der Samstagabend von 23.30 bis 24.00Uhr ein Konzert gab. Um Mitternacht gab es dann das traditionelle Feuerwerk. Auch wenn es schon ziemlich verrückt ist, dass man tausende von Euros in die Luft schießt, sieht es doch einfach wunderschön aus. An jenem Samstagabend gönnten wir uns dann um 01.00Uhr noch einen 'Döner'. Der musste sein- in Gedenken an die Dönerparty, die zeitgleich die KjG in Grumme veranstaltete ;) (Ich bin mir aber sicher ihr Grummer habt bessere Döner hingekriegt!)
Doch jede schöne Zeit hat sein Ende; so hieß es für mich am Montagabend wieder Abschied nehmen. Um 19.30Uhr sollte mein Zug Richtung Ylivieska kommen. Dieser hatte dann natürlich Verspätung und sollte laut Durchsage um 19.49 Uhr kommen. es kam auch schließlich ein Zug und Katri verabschiedete sich schnell von mir, weil es so furchtbar regnete. Ich stieg also in den Zug und machte es mir bequem. Allerdings nicht lange, denn der Schaffner kam vorbei und sagte nur "The train stops here!". So stieg ich verwundert wieder aus. Ich setzte mich also wieder in das kleine Bahnhofs-Häuschen. Irgendwann rief Katri an, um sich zu informieren, ob alles gut bei mir sei. Ich schilderte ihr also meine Situation und sie kam direkt zum Bahnhof gefahren. es stellte sich hinterher heraus, dass der Zug, in dem ich gesessen hatte mein Zug war, dieser allerdings geteilt wurde, worüber aber keine Information gegeben wurden. Wir schauten also nach dem nächsten Zug: es fuhr um 21Uhr einer nach Ylivieska, dort hätte ich aber übernachten müssen, da nach Kiuruvesi um diese Zeit kein Zug mehr fuhr. Netterweise nahm mich Katri noch eine Nacht bei sich auf ;) Glücklicherweise musste ich heute für meine Rückreise nicht nochmal den gleichen Preis zahlen, sondern bekam das Geld erstattet.
Nach einem schönen Wochenende geht es morgen also wieder ans Arbeiten! Annika muss morgen zum Zhnarzt und ich darf in der Zeit auf Aleksanteri aufpassen!