Sonntag, 11. November 2012

Back to school...

Der Vatertags-Kuchen
Es ist mal wieder Zeit für einen neuen Eintrag! Zunächst einmal sei an alle Väter ein herzlicher Glückwunsch gerichtet, denn heute ist Vatertag, der in Finnland recht wichtig ist und groß gefeiert wird. Also Hyvää isänpäivää!!! 

Seit dem 28.Okt. ist schon einiges wieder passiert. Zum Beispiel gehe ich seit neustem wieder zur Schule, auf das sogenannte Lukio. Warum ist eine längere und dem deutschen System zu verdankene Geschichte...Um nur kurz das finnische Schulsystem zu erklären: Das Lukio ist eine Art Gymnasium, was vergleichbar mit der deutschen Oberstufe ist. Hier lernen Schüler, die sich noch nicht für eine bestimmte Berufsrichtung entscheiden wollten (also keine Ausbildung anfangen wollten). Die ältesten Schüler sind hier 18/19 Jahre alt, was schön ist, da ich so neue Leute in meinem Alter kennen lernen kann. Ich gehe jeden Mittwoch und Freitag zur Schule; allerdings nicht den ganzen Tag, sondern nur von 12-14 Uhr. Von 12- 13Uhr habe ich dann Deutschunterricht, wo ich den Schülerinnen (es sind nur 6 Schülerinnen in dem Kurs!!!) als 'native speaker' helfen kann. Es ist toll, dass ich auch wirklich eingebunden werde in das Unterrichtsgeschehen und nicht nur als "Ausländer, der sowieso nichts versteht" daneben sitze. Zur Zeit lernen sie das Imperfekt (genau wie ich im Moment das finnische Imperfekt lerne). Nicht nur dabei konnte ich helfen, sondern auch bei der Berichtigung des Lückentextes. "Wir aßen aus Papptellern", lautete ein Satz, was man soweit ich weiß nicht sagt im deutschen. So berichtigte ich: "Wir aßen VON Papptellern, aber wir aßen AUS Pappschüsseln" :D
Nach der Deutschstunde habe ich immer Schwedisch-Unterricht, was auch sehr viel Spaß macht. Vor allem ist es klasse, dass ich beim Texte lesen oft mehr verstehe als die Schüler, die schon seit ungefähr 4/5 Jahren schwedisch lernen. Das kommt nicht etwa daher, dass ich schon mal schwedisch gelernt habe, sondern einfach, weil Schwedisch dem Deutschen sehr ähnlich ist.

Das vergangene Wochenende war ich in Oulu beim OuluGospel. Dieser Trip wurde von der Jugendarbeit der Gemeinde hier in Kiuruvesi organisiert. Es waren 28 Jugendliche im Alter von 13-18, die mitfuhren und vier erwachsene Begleitpersonen. Wir kamen um 12Uhr in Oulu an und gingen direkt ins Musikzentrum, wo das erste Konzert bereits begonnen hatte. Denn unter Gospel ist nicht etwa souliger Chorgesang zu verstehen, sondern Bands mit unterschiedlicher Musikrichtung, die über Religion, Glaube und Gott singen. Die Bands spielten jeweils immer um die 60 Minuten, danach war eine kurze Pause und das nächste Konzert fing an. Am Samstagnachmittag sollten Workshops stattfinden, die aber leider alle voll waren, sodass ich mit drei anderen Mädchen durch Oulus Innenstadt lief. Dummerweise waren an diesem Tag (dem 3. November) alle Geschäfte geschlossen, denn es war Feiertag: Allerheiligen! Es mag jetzt etwas seltsam klingen, aber in Finnland hat man alle Feiertage, die unter der Woche liegen auf die darauffolgenden Wochenenden verschoben, damit es bloß keine langen Wochenenden oder freie Arbeitstage gibt. Klingt komisch, ist aber so :D
Die Ferienhaus-Siedlung (aus dem Bus fotografiert)
Die Nacht verbrachten wir dann zu jeweils bis zu 7 Personen in einem mökki (das sind kleine Ferienhäuser). Wirklich schnuckelig und gemütlich! Sehr zu empfehlen!!!
Das Frühstück am nächsten Morgen bekamen wir im dazugehörigen 4-Sterne-Sokos-Hotel; ein wunderbares Frühstück!!!
Um 10 Uhr war dann Messe angesagt. Zum ersten Mal in meiner Zeit hier erlebte ich einen wirklich schönen Gottesdienst: Ein Jugendchor, der diesen mitgestaltet, motivierte Priester(innen) und fröhlicher Gemeindegesang! Ein Traum :D
Wir besuchten daraufhin noch zwei weitere und damit auch die letzten Konzerte der Veranstaltung und fuhren dann wieder zurück nach Kiuruvesi. Es war ein schönes Wochenende, doch eins hat mir gefehlt, was ich aus der KjG-Arbeit nur zu gut kenne: die Gemeinschafts- bzw. Kennenlernspiele! Außer den 3 Mädchen, mit denen ich unterwegs war kenne ich keine(n) einzige(n) aus der Gruppe. Dadurch wurde es für meine Begriffe zu einem weniger gemeinschaftlichen Ausflug...

Dieses Wochenende nahm ich an einem Ölmalerei-Kurs teil. Von 9- 15 Uhr saß ich also Samstag und Sonntag vor der Staffelei, um ein Bild auf Leinwand zu bringen! Mit mir waren noch 5 Frauen dabei, alle im Alter um die 70. Während sie sich für Motive wie Teddybären, Seerosen oder kleine Mädchen mit Katze auf dem Arm entschieden, suchte ich mir aus einem Leben und Wohnen-Katalog etwas raus. Netterweise bekam ich eine Leinwand und konnte Farben der 'Lehrerin' nutzen. Anfangs dachte ich, dass aus meinem Bild nie etwas werden würde, doch heute  Punkt 15 Uhr hatte ich es geschafft! Die anderen Frauen waren total aus dem Häuschen, wie schön das Bild doch geworden sei... Eine Frau, die am Ende nur zu Besuch kam freute sich so sehr, dass sie mich vor lauter Freude fest in ihre Arme schloss :D !

Ich habe Original und Malerei mal für euch so gut es ging abfotografiert


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